Das Haus der Donna: Roman (German Edition) by Roberts Nora

Das Haus der Donna: Roman (German Edition) by Roberts Nora

Autor:Roberts, Nora [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-05-09T22:00:00+00:00


Am liebsten hätte er sie schnell ins Hotel gebracht, fuhr jedoch einen Umweg durch enge Seitenstraßen, um sicherzugehen, daß ihnen niemand folgte. Wer auch immer Giovanni umgebracht hatte, hatte möglicherweise auch das Gebäude beobachtet und auf sie gewartet. Aber darüber konnte er sich erst ein Urteil erlauben, wenn er die ganze Geschichte aus Miranda herausbekommen hatte.

Schließlich parkte er vor dem Hotel. Er ergriff seine Taschen, drehte sich zu ihr um und strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht. »Hör mir zu.« Er hielt ihren Kopf fest, bis sie ihn mit glasigen Augen ansah. »Wir müssen jetzt durch die Lobby. Ich möchte, daß du direkt zum Aufzug gehst. Ich rede mit dem Portier. Du gehst einfach weiter und stellst dich vor den Aufzug. Ist das klar?«

»Ja.« Ihre Stimme klang so, als sei sie ganz weit entfernt.

Bei jedem Schritt kam es ihr so vor, als schwimme sie durch Sirup, aber sie ging gehorsam weiter und konzentrierte sich ganz auf die glänzenden Türen der Aufzüge. Das ist mein Ziel, dachte sie. Sie mußte nur zum Aufzug gehen.

Undeutlich hörte sie, wie Ryan mit dem Portier sprach, wie beide lachten. Sie starrte auf die Tür und fuhr mit der Fingerspitze über die Oberfläche, als wolle sie das Material prüfen. Es war so glatt und kühl. Seltsam, daß ihr das zuvor nicht aufgefallen war. Sie legte ihre Handfläche darauf. Da trat Ryan bereits neben sie und drückte auf den Knopf.

Der Aufzug rumpelt wie Donner, dachte sie. Und die Tür öffnete sich mit einem zischenden Geräusch.

Ryan fiel auf, daß Miranda leichenblaß war. Und sie klapperte mit den Zähnen. Sie mußte bis auf die Knochen durchgefroren sein. Ihm war allerdings auch sehr kalt, und das kam nicht nur von der Motorradfahrt durch den Regen.

»Geh den Flur entlang«, befahl er ihr und nahm die Taschen in eine Hand, damit er den anderen Arm um sie legen konnte. Sie lehnte sich nicht an ihn; ihr Körper schien nicht mehr genug Substanz zu haben, um Gewicht zu vermitteln, aber er hielt sie fest, bis sie die Suite erreicht hatten.

Ryan verschloß die Tür und schob die Kette vor, bevor er Miranda ins Schlafzimmer brachte. »Zieh deine nassen Kleider aus, und schlüpf in einen Morgenmantel!« Er hätte ihr am liebsten ein heißes Bad eingelassen, hatte aber Angst, sie würde einfach untertauchen und ertrinken.

Er vergewisserte sich, daß auch die Terrassentüren abgeschlossen waren. Dann holte er eine Flasche Brandy aus der Minibar. Gläser brauchte er keine.

Sie saß noch genauso auf dem Bett, wie er sie hingesetzt hatte. »Du mußt deine Sachen ausziehen«, sagte er. »Du bist vollkommen durchnäßt.«

»Ich – meine Finger funktionieren nicht.«

»Okay, okay. Hier, trink.«

Er öffnete die Flasche und hielt sie ihr an die Lippen. Miranda gehorchte, und die Flüssigkeit rann wie Feuer durch ihre Kehle. »Ich mag keinen Brandy.«

»Ich mag auch keinen Spinat, aber meine Mutter hat mich trotzdem immer gezwungen, ihn zu essen. Noch einen Schluck. Komm, sei ein braves Mädchen.« Es gelang ihm, ihr noch einen Schluck einzuflößen, bevor sie anfing zu spucken und seine Hand wegschob.

»Es geht mir gut. Es geht mir schon wieder gut.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.